Fachkräftemangel: Es braucht starke und mutige Massnahmen
Die exportorientierte Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie ist ein wichtiger Pfeiler unserer Volkswirtschaft. Damit das so bleibt muss sichergestellt werden, dass der Branche die benötigten Fachkräfte zur Verfügung stehen.
Aktuell fehlen in der MEM-Industrie vor allem Fachkräfte im Bereich ICT sowie Fachleute in wissenschaftlichen Berufen, betriebswirtschaftlichen und kaufmännischen Berufen sowie Führungskräfte.*
Gemeinsam ist diesen Berufen, dass die Quote der Berufsleute mit Tertiärausbildung sehr hoch ist. Zudem steht die MEM-Industrie bei diesen Profilen in Konkurrenz mit anderen Branchen.
Kaum Mangel hingegen gibt es zum Beispiel an allgemeinen Büro- und Sekretariatsarbeitskräften oder Hilfsarbeiter*innen.
Schaut man in die Zukunft, dann fällt auf, dass es dieselben Berufsgruppen sind, bei denen die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage am grössten sein wird. Hier muss also dringlichst der Hebel angesetzt werden, wenn man vermeiden will, dass die MEM-Industrie aufgrund fehlender Fachkräfte ihr Potenzial nicht mehr voll ausschöpfen kann.
MEM-Branche muss alle Möglichkeiten ausschöpfen
Es lassen sich fundierte und gezielte Massnahmen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels ableiten. Aus der Perspektive von Angestellte Schweiz sind insbesondere folgende Ansätze von Bedeutung:
- Umfassende Re- und Upskilling-Massnahmen innerhalb der Branche mit besonderem Schwerpunkt auf Sekundar- und Tertiärausbildung: Ziel ist es, Fachkräfte aus Bereichen ohne Engpässe in jene zu lenken, in denen der grösste Bedarf besteht. Gleichzeitig soll ein möglichst großer Teil dieser Arbeitskräfte auf ein höheres Bildungsniveau gehoben werden.
- Ein inspirierendes Arbeitsumfeld schaffen: Um im Wettbewerb um Fachkräfte auf einem Arbeitnehmermarkt erfolgreich zu sein, müssen Arbeitgeber*innen eine ansprechende und motivierende Arbeitsumgebung bieten. Mitarbeitende möchten ihre Arbeit aktiv mitgestalten und persönliche Entfaltungsmöglichkeiten haben. Dabei sind vor allem die Führungskräfte gefragt, um dies zu ermöglichen.
- Die Chancen der Digitalisierung nutzen: Digitalisierung bietet Potenzial, den Fachkräftemangel zu lindern, indem bestimmte Aufgaben durch Maschinen oder künstliche Intelligenz übernommen werden. Dies erfordert jedoch ausreichend qualifizierte ICT-Fachkräfte, weshalb deren Aus- und Weiterbildung besonders im Fokus stehen muss.
- Berufe mit Fachkräftemangel attraktiv machen: Die Arbeitgeber der MEM-Branche müssen es Fachkräften, auch aus anderen Branchen, attraktiv und leicht machen, in Berufe zu kommen, in denen Fachkräftemangel herrscht.
- Fachkräfte ermuntern, weiterzuarbeiten: Der Fachkräftemonitor zeigt, dass gerade die kommenden Pensionierungen den Fachkräftemangel verschärfen. Für die MEM-Industrie lohnt es sich, ihre Fachleute zu motivieren, über das Pensionsalter hinaus zu arbeiten und auch ältere Mitarbeitende noch weiterzubilden.
Neuqualifizierung mit MEM-Passerelle 4.0
Ein sehr starkes Werkzeug, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, hat die MEM-Industrie bereits geschaffen: die MEM-Passerelle 4.0. Sie ermöglicht es Berufstätigen, sich für einen MEM-Beruf unkompliziert und rasch neu zu qualifizieren.
Die MEM-Passarelle
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Den richtigen Berufsweg wählen
Auch die Arbeitnehmenden können etwas gegen den Fachkräftemangel tun, indem sie gezielt Berufe ergreifen, in denen Fachkräftemangel herrscht oder voraussehbar ist. Oder sich in entsprechenden Profilen weiterbilden. Damit verschaffen sie sich den Vorteil, sicher gefragt zu sein und sich die ideale Stelle aussuchen zu können.
*Quelle: Fachkräftemonitor 2023 bak_angestellte_fachkraeftemonitor_mem_2023_summary.pdf